Beiträge und Entscheidungen/ Haftpflichtrecht
Hinweispflicht des Berufungsgerichts bei von Vorinstanz abweichender Ansicht in entscheidungserheblichem Punkt (BGH, Beschl. v. 23.10.2013 – IV ZR 122/13).Gerichtliche Hinweispflichten dienen der Vermeidung von
Überraschungsentscheidungen und konkretisieren den Anspruch der Parteien auf
rechtliches Gehör (BGH, Beschl. v. 05.12.2012 – IV ZR 188/12, BeckRS 2013,
00845; NJW-RR 2006, 937 = VersR 2007, 225 Rn. 4).
Diese in Art. 103 I GG
normierte Gewährleistung stellt eine Ausprägung des Rechtsstaatsgedankens für
das gerichtliche Verfahren dar. Hieraus folgt insbesondere, dass eine in erster
Instanz siegreiche Partei daraufvertrauendarf, vom BerGer. rechtzeitig einen
Hinweis zu erhalten, wenn dieses in einem entscheidungserheblichen Punkt der
Beurteilung der Vorinstanz nicht folgen will und auf Grund seiner abweichenden
Ansicht eine Ergänzung des Vorbringens oder einen Beweisantritt für
erforderlich hält (BGH, NJW-RR 2006, 937 = VersR 2007, 225 Rn. 4; NJW 2012,
3035 = NZI 2012, 929 = NZG 2012, 1067 Rn. 6–8).
Ansprechpartner: Dr. Götz Tacke, Partner
Fundstelle: VersR 2014, 398, 399